Odyssee

Eigenproduktion in Zusammenarbeit mit dem Komponisten Ilyas Mirzayev, dem Kammerorchester Marmaris und dem Loryma Resort Turunç/Marmaris

 

Für unsere Eigenproduktion "Odyssee" haben wir Homers Text in der Übersetzung von Johann Heinrich Voss auf eine Länge von rund 80 Minuten verdichtet und für wechselnde Stimmgruppen eingerichtet. Streng nach antikem Vorbild sind den einzelnen Stimmgruppen keine definierten Rollen zugeordnet. Unsere "Odyssee" ist der Kern eines internationalen Kulturprojekts: Das Kammerorchester Marmaris (Türkei) beauftragte den Komponisten Ilyas Mirzayev (Aserbaidschan, Deutschland, Türkei), die Ouvertüre, das Finale und die Zwischenmusiken für zum Teil ethnische Instrumente zu komponieren, und holte die Musiker Samir Gülahmedov (Aserbaidschan, Türkei), Görkem Şen (Türkei) und Zurab J. Gagnidze (Georgien, Deutschland) ins Boot.

An der Württembergischen Landesbühne in Esslingen haben wir im Juli 2017 den Probenstand des Chors gezeigt. Im Oktober 2017 sind Mitglieder des Chors zusammen mit unserem Sprechtrainer Philipp Falser in die Türkei gereist, um dort mit den Musikern zu proben. Dann die Uraufführung im Kulturzentrum Marmaris – Odyssee in der Ägäis.

Bilder, Töne und ein Yaybahar, den "Frühlingsbogen" Görkem Şens, finden Sie im Rückblick. Wie unser internationales Odyssee-Projekt entstanden ist, kann man in der StZ und bei der Wochenzeitung Kontext nachlesen.

Die deutsche Erstaufführung fand dank der Förderung durch die Wiedeking-Stiftung, das Kulturamt der Landeshauptstadt Stuttgart, die LBBW-Stiftung, das Land Baden-Württemberg und dank der vielen per Crowdfunding gefundenen UnterstützerInnen nach mehreren Corona-Schiebungen am 7. Juni 2022 im Theaterhaus Stuttgart statt. Hier ein Vorbericht. Mit uns standen auf der Bühne: Ilyas Mirzayev, Piano, Samir Gülahmedov, Violine, Zurab J. Gagnidze, Bass, und Aleks Maslakovs (Lettland, Deutschland), Percussion und Effekte. Fotos im Rückblick. Einen Live-Mitschnitt gibt's auf Youtube.

Im April 2023 führten wir unsere "Odyssee" im Kunstdruck CentralTheater Esslingen auf. Zwar waren die Musiker nicht live dabei, ihre Musik wurde aber in bester Tonqualität eingespielt, von szenischen Bildern ihres Auftritts untermalt.

 

Unser Odyssee-Projektleiter Klaus H. Grabowski zur Uraufführung in Marmaris:

Über die Musik und die Musiker:

Fred Uhlman: "Dies war meine Welt"

Der jüdische Schriftsteller und Maler über seine Jugend in Stuttgart

 

Lesung und Gespräch am Samstag, 16. Oktober 2021 in der Staatsgalerie Stuttgart zur Ausstellung "Trotz allem – Fred Uhlman: ein jüdisches Schicksal". Von Uhlmans Lebensstationen und seiner tiefen Verbundenheit zu Stuttgart und der Staatsgalerie erzählten die Kuratorin Corinna Höper und der Schauspieler Walter Sittler. Wir sprachen Passagen aus Fred Uhlmans 1971 erschienener Erzählung "Reunion / Der wiedergefundene Freund", in denen er sein Elternhaus in Stuttgart, "einer der schönsten und blühendsten Städte Deutschlands", beschreibt. "Dies war meine Welt, eine Welt, die ich für sicher, für unendlich dauerhaft hielt." Fotos von diesem anrührenden Abend finden Sie im Rückblick.

 

Motor City Super Stuttgart

Mitwirkung an der Dystopie-Sinfonie in der Stuttgart-21-Baugrube

 

Fünf von uns haben sich im September 2019 an "Motor City Super Stuttgart" beteiligt, der "mutmachenden Dystopie-Sinfonie von und mit Schorsch Kamerun und ganz vielen utopiefreudigen Stuttgarter*innen", so der Untertitel. Wir gehörten zur Gruppe der Katastrophentouristen/Superentdecker und pflichten Schorsch Kamerun bei, wenn er rät: "Einfach nicht zu Ende scheitern." Wir ahnen: So schön wird es in der Stuttgart-21-Grube nie wieder sein. Eindrücke und Fotos in der Kontext-Schaubühne und im Rückblick.

 

Menschenrechte 1776, 1948, 2018

Unser Beitrag zu Vielfalt: 0711 für Menschenrechte

 

Die Collage beginnt mit der Erklärung der Menschenrechte von 1948 und spiegelt an Texten aus der amerikanischen Unabhängigkeitserklärung von 1776 Trumps Einreisedekrete von 2017, an der Gründungsproklamation des Staates Israel von 1948 das Nationalitätengesetz von 2018 und am Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland in der Fassung von 1949 die Grundgesetzänderung von 1993. Wir wollen damit zum Nachdenken über den Zwiespalt zwischen Ideal und politischer Wirklichkeit anregen.

Im Württembergischen Kunstverein haben wir die Collage Ende 2018 erstmals zusammengesetzt. Eindrücke im Rückblick.

In kleiner Besetzung gaben wir im Mai 2019 beim Maifest von AnStiftern, Kaktusinitiative und WKV den Grundgesetz-Part unserer Collage zum Besten. Fotos auch hiervon im Rückblick.

 

Hermann Lenz: Eine Stadt im Tal wird besichtigt

Stuttgart in den 1970er Jahren – und was dem Dichter dort heute begegnen würde

 

"In Stuttgart sind die Plätze eng, nur eine Erweiterung der Straßen." Dieses Zitat des poetischen Flaneurs Hermann Lenz nahmen wir uns zum Ausgangspunkt unseres Programms "Eine Stadt im Tal wird besichtigt". Mehr als 60 Stuttgarter Straßen hat Lenz aus historischer Sicht und mit kritischem Blick auf die 1970er Jahre betrachtet, 14 davon haben wir ausgewählt. Wir ergänzten seine Notizen, die 1967 bis 1973 im seinerzeit populären Journal "Stuttgarter Leben" erschienen, durch eigene Beobachtungen inzwischen eingetretener Zustände. Dabei wollten wir auch an die unvergleichliche Sprache eines Schriftstellers erinnern, der von seiner Stadt kaum wahrgenommen wurde. 1975 musste er wegen Erbstreitigkeiten sein geliebtes Haus in der Birkenwaldstraße, wo er seit 1924 lebte, verlassen. Er starb 1998 in München.

Die Erstaufführung von "Eine Stadt im Tal wird besichtigt" fand im Oktober 2016 im Württembergischen Kunstverein statt, wobei wir vorab eine kleine Kostprobe bei der Aktion "Platz da!" im Hospitalviertel zum Besten gaben. Im Juli 2018 folgte eine Open-Air-Darbietung auf der Aussichtsplattform beim Stuttgarter Teehaus, hoch oben und mit gutem Blick auf die Stadt im Tal. Einen Eindruck von den Aufführungen bekommt man im Rückblick.

 

Dada

"wi(e)dernatürlich" – eine Finissage und eine lange Museumsnacht mit Dada-Gedichten

 

Bei der Finissage der Kunstausstellung "wi(e)dernatürlich" von Susanna Messerschmidt im Galerieverein Leonberg – Susanna ersinnt wundersame Dinge aus Latex und fantastische Holzschnitte, wie wir finden! – präsentierten wir im Juli 2016 eigene Bearbeitungen Dada-naher Texte. Ein buntes Potpourri von "mist mountain butterfly" bis "schmackel schmackel bunz bunz".

Im März 2019 ein weiteres Schmackel: Dada-Kostprobe bei der Langen Nacht der Museen Stuttgart, in Susanna Messerschmidts Atelier im Schick-Areal.

Im Rückblick auf den farbenfrohen Sonntagmorgen in Leonberg und auf die lange Samstagnacht in Stuttgart ein paar bunte Bilder.

 

Utopische Manifeste

Fast einen ganzen Sommer lang auf Wolke sieben: Tägliche Lesung eines utopischen Manifests im Württembergischen Kunstverein

 

Zwischen dem 20. Juni und dem 17. August 2015 wurden Mitglieder unseres Bürgerchors zu einem festen Bestandteil von "Utopian Pulse – Flares in the Darkroom / Utopische Impulse – Flackern im Darkroom", einer Ausstellung, Performance- und Veranstaltungsreihe im Württembergischen Kunstverein. Während der gesamten Laufzeit der Ausstellung lasen wir jeden Tag ein utopisches Manifest, in unterschiedlichen Chor- und Einzelstimmen. Die Manifeste stammten größtenteils aus feministischen, queeren und postkolonialen Kontexten und waren von Ines Doujak zusammengestellt worden. Am Ende waren es 35 Manifeste, präsentiert in Deutsch und Englisch, und 51 Auftritte insgesamt. Puuuuh ... – Spaß hat's gemacht! Fotos davon im Rückblick.

 

Die Stadt. Ein Märchen und eine Vision für Stuttgart

Texte zur Entwicklung der Stadt: Hermann Hesses "Die Stadt", flankiert von einer schlimmen Vision und einer versöhnlichen Utopie

 

Unser Sprechchor versteht sich in der Tradition des antiken Theaters als Ensemble, das aktuelle Geschehnisse mahnend kommentiert – besonders urbane. Mit dem Märchen "Die Stadt", entstanden 1910, schrieb Hermann Hesse eine Parabel über Aufstieg und Fall der Zivilisation, über Überheblichkeit und Bescheidenheit, über Fortschrittsglaube und Natur. Gerade in Stuttgart ist sie aktueller denn je. Wir trugen sie im Juli 2014 im Württembergischen Kunstverein vor, begleitet von der Flötistin Katja Luft, die Werke von Scott Joplin, Edvard Grieg und Irving Berlin spielte. Es folgte eine "Vision für Stuttgart", eine Erarbeitung des Bürgerchors mit Blick auf Stuttgart 21. Zum Abschluss las Anette Wanner ihre Utopie "Wie Stuttgart zur Luftstadt wurde". Ein paar Bilder gibt es im Rückblick.

Im Juni 2019 sprachen wir "Die Stadt" und die S-21-Horror-"Vision für Stuttgart" erneut im WKV – Fotos davon im Rückblick.

 

"Verbrannte Bücher"

Der Bürgerchor erinnert an einen dunklen Augenblick der Geistesgeschichte in Deutschland

 

In Erinnerung an den 80. Jahrestag der Bücherverbrennung 1933 traten wir im November 2013 in einer chorischen Lesung mit einer eigenen Produktion auf. Dabei präsentierten wir Texte von und über Autoren der verbrannten Bücher (aus Volker Weidermanns „Buch der verbrannten Bücher“). Zu den Autoren gehören neben den bekannten wie Bertolt Brecht und Johannes R. Becher, Irmgard Keun, Anna Seghers und Erich Kästner auch weniger bekannte wie Johanna Bleschke / Rahel Sanzara und Adrienne Thomas.
Im Anschluss an unsere chorische Lesung trugen Katja Luft (Flöte) und Anette Wanner (Lesung) Texte von Hilde Domin vor, in denen Flucht und Exil, aber auch das zuversichtliche Dennoch zum Thema gemacht werden. Im Rückblick zeigen wir Fotos von den beiden Auftritten im Württembergischen Kunstverein und im Literaturcafé Beutelsbach.
Zum 90. Jahrestag der Bücherverbrennung folgte im Mai 2023 eine chorische Lesung im Stuttgarter Theater am Olgaeck und im November 2023 eine Matinee im Clara-Zetkin-Haus in Stuttgart-Sillenbuch. Im Februar 2024 trugen wir die Texte auf dem "Kulturfest gegen rechts – Rottweil bleibt bunt" in der Predigerkirche in Rottweil vor.

 

Hoppenlau-Rundgänge

Mit Texten von und über Persönlichkeiten, die auf dem Hoppenlau-Friedhof ihre letzte Ruhestätte fanden

 

Mit kulturhistorisch-literarischen Rundgängen galten im Herbst 2012 unsere ersten institutionalisierten Schritte als Verein einer von Geschichte aufgeladenen grünen Insel im Herzen von Stuttgart: dem Hoppenlau-Friedhof. Die Rundgänge (es sind zwei – man kann sie in Folge, aber auch unabhängig voneinander besuchen) werden regelmäßig wieder aufgenommen. Auch eine Kurzversion haben wir erarbeitet, die wir in der Stuttgartnacht bei Fackellicht und Kerzenschein vortrugen.

Die Publikumsspenden, die bei unseren ersten Rundgängen zwischen 2012 und 2014 zusammenkamen, gaben wir an die Denkmalstiftung Baden-Württemberg weiter. In Patenschaft wurde damit die Restaurierung des Terracotta-Reliefs von Johann Heinrich Dannecker am Grabmal der fünfzehnjährigen Christiane Friederike Spittler (Los I, Stein 251) finanziert.

Bei unseren letzten Rundgängen im September 2024 haben wir mit Freude zur Kenntnis genommen: Die Sanierungsarbeiten auf dem Hoppenlau-Friedhof kommen ihrem glücklichen Ende näher! Nur eine weiße Plastikplane mit Gucklöchern hängt noch zur Rosenbergstraße hin.

Fotos nicht aller, aber vieler bisheriger Rundgänge gibt es im Rückblick.

Wer die Auftritte quer über die stille Insel mitten in der von Verkehrsschneisen zerfurchten Stadt verpasst hat: In unserem Büchlein (neue Auflage!) sind alle Texte zu den theatralischen Miniaturen nachzulesen, die wir, von ausgewähltem Grab zu Grab gehend, vortragen. Auch einiges Wichtige zur Geschichte des christlichen Friedhofs und seiner israelitischen Intarsie ist zu erfahren; begonnen hat sie in Pestzeiten.

Unser 60-seitiges Heftlein mit den Texten der Hoppenlau-Rundgänge können Sie online einsehen. Gedruckt geben wir es zum Selbstkostenpreis heraus. Interesse? Dann schicken Sie uns Ihre Bestellung samt Lieferadresse per E-Mail und überweisen sodann 6,50 Euro pro Heftlein plus 2 Euro Versandkosten auf unser Bankkonto (die Kontodaten finden Sie in diesem Antragsformular), und wir schicken Ihnen die Broschüre/n samt Quittung umgehend zu.